Podcast mit Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer
Über die Komplexität von Konzepten, Regulierungen, Mobilität, die Lust auf Experimente und Revitalisierungen
Seit mehr als 30 Jahren beschäftigt sich Andrea Gebhard mit Stadtentwicklung. Das Wort urban kommt – sehr wohltuend – trotzdem kein einziges Mal in diesem Podcast vor. Die heutigen Phänomene wie Überschwemmungen oder Pandemie hält die Landschaftsarchitektin für Brenngläser und fordert so etwas wie Besinnung: auf die Schönheit der Stadt und auf Häuser, die nicht als Produkte, sondern als Lebensräume fungieren.
Andrea Gebhard wünscht sich Boulevards in die Innenstädte zurück und weniger Individualverkehr. Wir sprechen über sozialen Wohnungsbau und Quartiere, das notwendige Einbeziehen der Landwirtschaft und ihre Ansicht, dass schnelle Lösungen für komplexe Sachverhalte meist nicht richtig sind.
Gute Unterhaltung!
Andrea Gebhard im Miniportrait
Die studierte Landschaftsentwicklerin und Landschaftsarchitektin Andrea Gebhard startete 1984 ihre berufliche Laufbahn in zwei renommierten Architekturbüros und wechselte im Anschluss in das Planungsreferat der bayerischen Landeshauptstadt München. Hier wurde sie 1993 zur Leiterin der Abteilung Grünplanung berufen.
2000 übernahm sie die Geschäftsführung der neu gegründeten Bundesgartenschau München 2005 GmbH und gründete sechs Jahre später ihr Büro gebhard-konzepte für Landschaftsarchitektur. 2009 wurde sie zur Partnerin im Büro mahl·gebhard·konzepte, welches bis heute sämtliche Spektren der Bereiche Landschaftsarchitektur sowie Stadt- und Landschaftsplanung abdeckt. Zur Website des Architekturbüros.
Im März 2007 wurde sie als erste Frau zur Präsidentin des Berufsverbandes „Bund Deutscher Landschaftsarchitekten“ gewählt. 2014 wurde sie ebenfalls als erste Frau zur Vorsitzenden der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung der Landesgruppe Bayern. Im November 2015 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz am Bande für ihre Verdienste um die Landschafts- und Freiraumplanung sowie ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten.
Was macht die Bundesarchitektenkammer?
Im Bundesarchitektenkammer e.V. haben sich die 16 Länderarchitektenkammern Deutschlands zusammengeschlossen. Der private Verein vertritt auf nationaler und internationaler Ebene die Interessen seiner Mitglieder gegenüber Politik und Öffentlichkeit.
Die berufspolitische Arbeit der Bundesarchitektenkammer konzentriert sich auf die Rahmenbedingungen für die Disziplinen Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung. Im Vordergrund stehen dabei Themen wie die Rolle der planenden Berufe bei der Energiewende, die Haftungssituation, das Vergaberecht einschließlich der Förderung des Wettbewerbswesens, sowie Fragen der Normung und die Fortentwicklung der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI). Zur Website des Vereins.