Podcast mit Jan Riemann, Director Property Cooperation bei ALDI SÜD Immobilien
Über die Projektentwicklungen des Supermarkt-Giganten, Abriss und Refurbishment sowie neue Filialen
In unserem Podcast mit Jan Riemann geht es darum, wie qualitative Entwicklung im Bestand geht, welche ergänzenden Nutzungen außer Wohnen er sich vorstellen kann und wie man zwischen Abriss und Refurbishment abwägt.
Zudem sprechen wir über:
- klimaneutrales Handeln,
- die ALDI-Filialen in Australien, wo er selbst zwei Jahre für das Unternehmen tätig war,
- Erbpacht und
- das Preisgefälle zwischen Stadt und Land.
Ein spannender Einblick in ein Unternehmen, das sich nur ungern in die Karten schauen lässt.
Die ALDI-Geschichte: Die Kunst des Weglassens
Als im Jahr 1962 die erste Discount-Filiale unter dem Namen ALDI eröffnete, war bereits ein langer Weg beschritten. Den Anfang hatte Karl Albrecht, ein gelernter Bäcker, im Jahr 1913 gemacht, als er sich als Brothändler selbstständig machte. Parallel eröffnete seine Frau unter seinem Namen einen Tante-Emma-Laden in Essen-Schonnebeck. Daraus ging 1919 das „Kaufhaus für Lebensmittel Karl Albrecht“ hervor.
1945 übernahmen die Söhne Karl und Theo den Familienbetrieb und stellten dessen Konzept auf Lebensmittelgrundversorgung mit kleinem Sortiment und ebensolchen Preisen um. 1954 eröffnete die erste Filiale außerhalb von Essen und man begann auf das heute allgegenwärtige Konzept der Selbstbedienung umzustellen. Ein Jahr später umfasste das Filialnetz der Brüder 100 Standorte in Nordrhein-Westfalen. Sechs Jahre später waren es bereits 300 in Westdeutschland.
1961 beschlossen die Brüder die Aufteilung des Unternehmens in ALDI NORD unter Leitung von Theo Albrecht und ALDI SÜD unter der Leitung von Karl Albrecht. 1962 drängte die Marktsituation (dabei vor allem stark fallende Umsätze aufgrund der Konkurrenz durch andere Supermarktketten) die Brüder zur Entwicklung des vollkommen neuen Lebensmittel-Discounts mit dem Fokus auf „Arme Leute“ unter dem Namen ALDI (ALbrecht DIscount).
Erhebliche Preisvorteile gegenüber der Konkurrenz erreichten die ALDI-Filialen durch die Kunst des Weglassens: Die Discounter verzichteten etwa auf Preisetiketten, Kühlmöbel, das Auspacken der Ware, teure Ladeneinrichtung, Ladendekoration, Werbung, viel Personal und mehr. Ein Konzept, das sofort einschlug und Jahrzehnte beinahe unverändert weitergeführt wurde. Ab 2016 begannen sowohl ALDI NORD als auch ALDI SÜD mit Anpassungen an das Marktgeschehen durch Filialumbauten und mehr.
ALDI und Immobilien
Zeit seiner Bestandsgeschichte war ALDI immer auch Teil der Immobilienwirtschaft. Die ursprüngliche Albrecht KG und die daraus hervorgegangenen ALDI NORD und ALDI SÜD waren die Eigentümer fast aller ALDI-Filialgebäude sowie der entsprechenden Grundstücke und immer bestrebt, weiter zu expandieren. Ab 2018 nahm auch die Öffentlichkeit vermehrt wahr, dass ALDI in Immobilien machte.
„Jetzt kommt die Billig-Wohnung von ALDI“ titelte etwa die Welt und verwies auf ein ALDI-NORD-Vorhaben in Berlin, knapp 2000 Wohnungen auf neu errichteten ALDI-Filialen errichten zu wollen. Ein schlauer Ansatz der Nachverdichtung, den ALDI SÜD parallel in München aufnahm. Je nach örtlichen Begebenheiten kombiniert ALDI heute seine Filialen mit Wohneinheiten, Dienstleistungs- und Gewerbeflächen, Studentenwohnheimen, Betreutem Wohnen, KiTas und Arztpraxen.
ALDI SÜD Immobilien
ALDI SÜD Immobilien begreift sich selbst als Nahversorger mit Immobilienkompetenz, der sowohl attraktive Standorte für neue Filialen, Möglichkeiten zur Mitgestaltung städtebaulicher Entwicklungen, Kooperationspartner für Projektentwicklungen und Partnerschaften zur Optimierung des bestehenden Filialnetzes sucht als auch Immobilien, Gewerbeflächen und Grundstücke für Projektentwicklungen anbietet. ALDI SÜD Immobilien unterhält Projektentwicklungsbüros in Köln, Frankfurt, Offenbach, Stuttgart und München.
Zur Website von ALDI SÜD Immobilien
Jan Riemann und die Immobiliensparte von ALDI SÜD
Der diplomierte Wirtschaftsingenieur Jan Riemann blickt inzwischen auf eine 15-jährige Karriere bei ALDI SÜD zurück. Vom Regionalverkaufsleiter stieg er bis zum Director Property Cooperation in dem Unternehmen auf. Als solcher fungiert er von der Zentrale in Mühlheim an der Ruhr aus als zentraler Ansprechpartner für überregionale Kooperationen im Immobilienbereich.